Neunte Woche – Viel Yakisugi dank trockenem Wetter

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Fassade, Yakisugi

Die Fassadengestaltung unserer Hauses ist ein Stück weit ein Experiment. Zwar bedienen wir uns einer jahrhundertealten Technik und verbrennen die Bretter oberflächlich, um sie haltbarer zu machen. Gleichzeitig sind wir Fotografen und nicht Zimmerleute und hatten bis auf einen Versuch im Vorjahr keinerlei Erfahrung mit der Herstellung von Yakisugi. Lediglich einige japanische YouTube-Videos dienten uns als Anleitung. Inzwischen haben wir einige Erfahrungen sammeln können, sodass der Ablauf relativ gut und verlässlich funktioniert. Die einzelnen Schritte zeigen wir in der folgenden Bilderstrecke.

Drei Bretter von gleicher Länge werden an den Kanten aufeinander gestellt und mit Draht zusammengebunden. Etwas Papier und Pappe reicht zum Anzünden.
Der Kamin muss zügig aufgestellt werden und genug Luft haben, damit das Feuer sich ordentlich entwickeln kann.
Mit Keilen oder anderen Metallwerkzeugen kann die Luftzufuhr gezielt reguliert werden.
Wenn das Anzünden gut geklappt hat, schlagen nach kurzer Zeit fauchende Flammen oben aus dem Kamin.
Im Idealfall verbrennen die Flammen das Holz bis um die Kanten herum.
Sobald die Bretter tief genug verbrannt sind, wird der Kamin umgelegt.
Manchmal kollabiert die Konstruktion dabei, manchmal bleibt sie relativ stabil bestehen.
In jedem Fall werden die Drähte gelöst, sodass die Bretter ausgebreitet werden können.
Da die Bretter noch immer sehr heiß sind und zum Teil noch glühen, …
… werden sie mit ausreichend Wasser abgelöscht.
Nun sieht man die sogenannte Krokodilhaut gut. Die Bretter könnten direkt so verwendet werden. Wir haben allerdings noch einige weitere Verarbeitungsschritte hinzugefügt, um sie robuster gegen Abrieb zu machen.
Am Stapel ist gut zu erkennen, dass die Kanten nur teilweise und vor allem nicht gleichmäßig verbrannt wurden.
Deshalb haben wir sie in einem weiteren Arbeitsschritt mit einem Gasbrenner abgeflammt.

Die fertig abgeflammten Bretter werden wir noch abbürsten und ölen, sobald wir mit dem Abflammen fertig sind.
Vom Elektriker haben wir die Pläne bekommen, die er nach der Besprechung letzte Woche erstellt hatte. Alles genau zu kontrollieren und Änderungen einzutragen hat auch wieder einen halben Tag gedauert. Uns wird also nicht langweilig.

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